Kritiken
... er besitzt das ursprünglich-künstlerische Talent, aus einem Kompositionsgewirr von geometrischen Linien und Farbflecken ein Gleichgewicht zu schaffen, das aus allen diesen Elementen – wie aus einer kosmischen Strahlung – eine neue Welt sichtbar macht und physische Wesen auftauchen lässt. Zuerst unbewusst, dann aber mit größer erdendem Drang den gnostischen Weltschöpfer zu spielen, verwendet er fortlaufend Formen, die nur scheinbar informell sind. Es sind Filigrane im vielfarbigen Magmafluss, fast abstrakte Formen, die mehr und mehr wie menschliche oder tierische Wesen erscheinen, doch niemals realistisch sind. Im buchstäblichen Sinn des Wortes werden die Ungestalten zu Gestalten und machen ein neues Hauptstreben des Künstlers sichtbar. ......
Jeanine Rivais in der Kunstzeitschrift „Ideart“ Paris
... ist Carl Siebert ein philosophisch Suchender, ein existenziell Ergründender, ein Phantast oder Träumer, ein Pessimist oder Optimist, ein gesellschaftskritischer, ein tiefgründiger Kompositeur oder aber auch Humorist ? Ich meine von allem etwas."
Dieter Wurm, Meschede
... viele seiner Bilder sind Metaphern für das Ende einer von Menschen bewohnten Zeit. Ist Leben in Wirklichkeit Sterben?“
Dr. Peter Sinkwitz, Bad Fredeburg
... unsere Familie schätzt sich glücklich, einige der früheren Werke von Carl Siebert zu besitzen, jeweils in Pastell- und Kohletechnik in gegenständlichem Stil und zwar aus den fünfziger Jahren.
Da man die Entwicklung des Künstlers bis hin zu den achtziger Jahren nicht verfolgen konnte, war einem der neue Stil zunächst fremdartig und schwer verständlich. Er zeigte eine breite Schaffenspalette: Ölmalerei, Gouachen, Plastiken in Holz, Metall und Gips, Graphiken, Gravuren in Holz (Gedenkspruch auf Holz im Park des Alten Friedhofs) und in Stein (auf dem Denkmal des Schützenplatzes)."
Dr. Klara Hoberg, Köln
... Carl Siebert spiegelt die Gesellschaft wider - aus der persönlichen Betrachtungsweise des Künstlers und das nicht nur vorübergehend, sondern als bleibendes Zeitzeugnis.
Bernhard Halbe, Bürgermeister der Stadt Schmallenberg
In seinen Bildern löst sich Carl Siebert von der Realität. Er setzt sich mit formalen (ästhetischen, auch technischen) Problemen auseinander. Verfremdung durch Übertreibung. Veränderung der Farben und Formen. Bilder die im ländlichen Raum Kopfschmerzen bereiten. Siebert, ein Meister in feinen subtilen Farbübergängen.
Dr. Klemens Peterhoff, Bonn
Die Liebe zur Kunst ist oftmals mit Humor verbunden. Ein ironisches Beispiel gibt uns Carl Siebert mit seiner Skulptur „La Trilogie: Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Wenn die Freiheit zu sehr auf der Brüderlichkeit lastet, wie kann dann die Gleichheit ihre Gleichheit in guter Laune behalten? Die Übereinstimmung aller drei, das ist das Geheimnis des Friedens der Gesellschaften. Das ist es, was diese Lektion sozialer Weisheit, in Form einer schalkhaften Skulptur uns nahelegt.
Claude Roy, Paris
Wenn man mit diesem Maler in Kontakt kommt langweilt man sich nicht. Überzeugter Europäer, geboren in Deutschland, von dort aufgebrochen um die Franzosen zu entdecken, lebt seit langer Zeit in Paris. Carl Siebert hat immer eine humorvolle Anregung oder Bemerkung bereit, die ein Lächeln hervorruft. „Ich bin kein Soziologe, erklärt er, aber ich möchte jedem unter uns ins Gewissen reden, daß das Auto uns tötet wegen der Umweltverschmutzung, die es hinterläßt.“ Sein eigenes Auto hat er seit langer Zeit weiterverkauft. In seinen Gemälden zerschlägt er Autos, verwendet aber dazu eine lebendige und angenehme Palette (Farbgebung), die Aufschluss gibt über seinen Optimismus und sein Vertrauen zum Menschen.
Les échos du TOUQUET, 1991, Paris
Vielleicht dürfen wir bei Carl Siebert von einem milden Surrealismus sprechen, weil seine poetische Natur alles Schroffe meidet. Doch das Mythische, jene Botschaft von den Urkräften menschlichen Seins, leuchtet immer auf.
Dr. Peter Sinkwitz, Bad Fredeburg